LAG:WfbM-Modellprojekt Übergang TaFö – EV WfbM
Berufliche Bildung für Menschen mit hohem Assistenzbedarf
LAG:WfbM-Modellprojekt Übergang Tagesförderstätte – Eingangsverfahren WfbM
Menschen mit hohem Assistenzbedarf sind bildungsfähig, diese Fähigkeit endet nicht automatisch mit der Schulbildung, sondern muss in der Beruflichen Bildung fortgesetzt werden. Die LAG:WfbM Niedersachsen engagiert sich schon seit langem für den Personenkreis der Menschen mit hohem Assistenzbedarf und setzt sich für verbesserte Rahmenbedingungen ein, damit auch dieser Personenkreis zu seinem Recht auf Berufliche Bildung in der für ihn angemessenen Form kommt.
Auf der Grundlage eines Grundsatzbeschlusses der LAG:WfbM-Mitgliederversammlung im November 2014 zum Thema „Berufliche Bildung und Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit hohem Assistenzbedarf in Niedersachsen“ hat eine Arbeitsgruppe ein Konzept für ein Modellprojekt zum Thema Berufliche Bildung für diesen Personenkreis erarbeitet. Danach ist es gelungen, das Konzept mit dem Landessozialamt als überörtlichem Sozialhilfeträger und der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit als zuständige Leistungsträger abzustimmen und schließlich zur Umsetzung zu vereinbaren.
Der Personenkreis des Modell-Projektes sind Menschen mit einem hohen Assistenzbedarf analog der HMBT-Stufen 4 und 5 aus Tagesförderstätten, die auf Grundlage einer individuellen Förderung und Begleitung mit einer zusätzlichen stundenweisen Übergangsassistenz über dem bestehenden Personalschlüssel von 1:6 im Eingangsverfahren hinaus, Aussicht auf ein erfolgreiches Eingangsverfahrens in der WfbM haben.
Eine zusätzliche stundenweise Fachleistung durch die Übergangsassistenz finanziert der Sozialhilfeträger über die Regel-Leistungsvergütung hinaus im Rahmen des Modell-Projektes durch einen pauschalen Zusatzbetrag. Die verbesserte Finanzierung im Modell-Versuch begründet sich durch den berufsvorbereitenden Charakter der Maßnahme. Damit ist ein bedeutender Schritt über bisherige Grenzen hinweg gelungen, der sich als hoffentlich bahnbrechend erweist.
Das Modellprojekt ist räumlich im Wesentlichen auf die Region Hannover begrenzt, ist im Oktober 2018 gestartet und hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Innerhalb der zwei Jahre werden jeweils 10 Teilnehmende in zwei Durchgängen bereits in der Tagesförderstätte vorbereitet und dann im Eingangsverfahren WfbM durch eine zusätzliche Übergangsassistenz unterstützt und begleitet.
Das Projekt wird durch das Institut Technologie und Arbeit (ITA) der Universität wissenschaftlich begleitet, die wissenschaftliche Begleitung wird durch Aktion Mensch finanziell gefördert.
Die Erfahrungen des ersten Durchgangs des Modellprojektes werden derzeit in eine erste Handlungsempfehlung zusammengefasst.
Die ausführlichere Projekt-Beschreibung lesen Sie hier.
Die Rundschreiben des Landessozialamtes Niedersachsen finden Sie hier:
Rundschreiben 02/2018 + Rundschreiben 05/2019.
Die Projekt-Information in Leichter Sprache finden Sie hier.