Das Team von proTeam Himmelsthür, Hildesheim, als Teil der Festival-Crew
[Fotos: Katharina Mergel, Helge Staack, ProTeam Himmelsthür]
Im August feierte eines der größten Festivals der „schwarzen Szene“ seinen 20. Geburtstag: das M’era Luna Festival.
Das ausverkaufte Festival lockte tausende Liebhaber düsterer Klänge aus ganz Europa auf das Gelände des Flugplatzes Drispenstedt in Hildesheim. Dank zahlreicher nationaler und internationaler Bands und einem aufwendigen Rahmenprogramm sollte das Festival auch in diesem Jahr wieder zu einem spektakulären Familientreffen der alternativen und schwarzen Szene werden.
Das M’era Luna Festival gilt als Vorzeigefestival für die Gothic-Szene und erreicht alljährlich ca. 25.000 Besucher, darunter auch immer mehr Menschen mit Beeinträchtigung.
Die befreundeten Festival-Experten Jasper Barendregt (Festivaldirektor FKP Scorpio) und Ex-Wacken-Chef Helge Staack (derzeitiger Geschäftsführer der ProTeam Himmelsthür gGmbH) beschäftigten sich bereits seit längerem mit der Frage, wie man Open-Air-Festivals inklusiver gestalten könnte. Beiden Initiatoren war besonders wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigung dort präsent sind, wo die Festivalbesucher sind. So entstand die Idee, in Kooperation mit dem ProTeam Himmelsthür Menschen mit Beeinträchtigung in die Festival-Crew des M’era Luna Festivals mit einzubinden.
Im Rahmen des neuen Nachhaltigkeitskonzeptes des Festivals wurde die Crew des ProTeams bestehend aus zwei Teams mit je sechs Menschen mit geistiger Beeinträchtigung getreu dem Motto „mittendrin statt nur dabei“ bei der Betreuung der Campingflächen eingesetzt. Dazu gehörte das Stempeln der Eintrittskarten und die Entsorgung der vollen Müllsäcke, um den Müllpfand zurückzuerlangen. Ein wichtiger und ökologisch wertvoller Beitrag zum Gelingen des Festivals, regulär bezahlt wie alle anderen Mitarbeiter auch und im direkten Kontakt zu der „bunten“ Festivalwelt. Ein erfolgreiches Projekt mit Signalwirkung, das in den nachfolgenden Jahren fortgesetzt und weiter ausgebaut werden soll.